Die Gemeinden entlang dieses Weges lagen in den Zeiten der DDR im Grenzgebiet und unterstanden dadurch der besonderen Kontrolle durch das Regime. Besuche mussten angemeldet und genehmigt werden.

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Als systemkritisch eingestufte Bewohner hatten nach der Errichtung der innerdeutschen Grenze ihre Dörfer zu verlassen. Die Verbliebenen unterstanden der Beobachtung. Und dennoch führten die Menschen in der unmittelbaren Nähe der Grenze zwischen dem Ost- und dem Westblock einen normalen Alltag. Dass dies gelang, war auch ein Verdienst der Kirchen, die Raum für Gemeinschaft außerhalb der staatlich gelenkten Lebensentwürfe boten. Die Geschichte bewies, dass Grenzen nicht für die Ewigkeit errichtet werden können. Die Grenzerfahrung spielt in der Erinnerungskultur der Dörfer dennoch eine wichtige Rolle.

Wir nehmen das zum Anlass, auf diesem Weg Grenzen und Grenzüberschreitungen in den Kirchen nachzuspüren. Kirchenräume sind selbst von unsichtbaren Grenzen durchzogen: Früher zwischen den verschiedenen Ständen, die ihre festgelegten Plätze einnahmen und zwischen sakralen und profanen Bereichen. Wir können aber auch im Glauben an unsere Grenzen geraten, wenn wir mit Tod, Krieg und Elend konfrontiert sind. Doch Kirchen verbinden auch scheinbar voneinander Getrenntes. Da finden sich Spuren menschlichen Wirkens, die die Grenzen der Zeit verwischen. Der Glaube an die Auferstehung und das ewige Leben bindet uns an die Verstorbenen. Im Gemeindeleben finden Menschen zusammen. Sie hören gemeinsam den Klang der Glocken, feiern Gottesdienst, übernehmen füreinander Verantwortung und setzen sich für ihre Dorfkirchen ein.