Die Kirche in Berka an der Werra

Über die Grenzen der Zeit hinweg

zur Bildergalerie

Die älteste Inschrift am Kirchturm stammt von 1439. Die Jahreszahl 1513 im Chorbogen verweist auf Umbauten. Um 1616 erfolgte die Erweiterung des Langhauses und die Neugestaltung der auffälligen Turmhaube, wie zwei Inschriften am Ost- und Südzugang zur Kirche belegen.

Die Ausstattung verbindet verschiedene Stilepochen. Von der Ausmalung des späten 19. Jahrhunderts erhielt sich der segnende Christus über dem Triumphbogen. Ein spätgotisches Kruzifix darunter entstand um 1500. Spätgotisch ist auch der Taufstein aus der Zeit um 1515. 1768 entstanden die Bilder an der Emporenbrüstung, die Apostel und Persönlichkeiten des Alten Testaments zeigen. Das reich ornamentierte Orgelgehäuse aus dem Jahr 1667 schuf der Maler und Bildschnitzer Johann Christoph Wahnes. Die üppig geschmückt Renaissance-Kanzel ist von 1634.

Ein Sinnbild für Jesus ist der Pelikan auf dem Schalldeckel. Seit der Antike glaubte man, der Pelikan belebe tote Junge mit Blut aus seiner Brust und verweise auf das Opfer Christi.

Viele Details brachten Gläubige in die Gestaltung der Kirche ein. Zahlreiche Inschriften erinnern an Umbauten und Stiftungen. Sie zeugen vom Bedürfnis, die zeitliche Begrenzung zu überwinden und nachkommende Generationen an die eigenen Bemühungen für den Erhalt und die Weiterentwicklung der Kirche zu erinnern.

Die älteste Inschrift, die auf die Bauzeit der Chorturmkirche von Berka/Werra verweist, stammt von 1439 und ist an der südlichen Turmaußenseite zu sehen. Umbauten lassen sich wiederum um 1513 an der Leibung des Chorbogens inschriftlich nachweisen. Um 1616 erfolgte die Erweiterung des Langhauses und die Neugestaltung der markanten Turmhaube mit einer achteckigen Mittelspitze und vier kleineren Ecktürmen. Auch an diese Bauphase erinnern zwei weitere Inschriften an den Zugängen zur Kirche im Osten und Süden.

Die Innenausstattung bietet dem Auge einiges und verbindet viele Stilepochen zu einem harmonischen Ganzen. Von der Ausmalung des späten 19. Jahrhunderts erhielt sich ein segnender Christus über die Triumphbogen. Darunter sehen wir ein spätgotisches Kruzifix aus der Zeit um 1500. Das Schönheitsempfinden der Spätgotik führt auch der Taufstein aus der Zeit um 1515 mit seinem kräftigen Maßwerk vor. 1768 entstanden die Bilder an der Emporenbrüstung, die Apostel in der unteren und Persönlichkeiten des Alten Testaments in der oberen Empore zeigen. Das reich ornamentierte Orgelgehäuse stammt vom Maler und Bildschnitzer Johann Christoph Wahnes aus dem Jahr 1667. Die zahlreichen Engel, die er schuf, stehen für das Lob Gottes und die verspielte Vorfreude auf die himmlische Musik.

Die Kanzel von 1634 ist im Stil der Renaissance üppig geschmückt. Den Schalldeckel bekrönt ein Pelikan. Viele Kirchenbesucher können diese Tierdarstellung in der Kirche heute sicherlich nicht mehr deuten. Sie steht in der christlichen Symbolsprache in einer langen Tradition, die bis in die Antike verweist. Im Physiologus, einer Naturbeschreibung aus der frühchristlichen Epoche, wird der Pelikan neben vielen anderen Tieren und Fabelwesen in seiner symbolischen Beziehung zu Jesus Christus beschrieben. Vom Pelikan glaubte man, dass er in der Lage sei, tote Jungtiere wieder zu beleben, indem er sie mit dem Blut aus seiner Brust füttert. Somit versinnbildlichte der Pelikan die Erlösung des Menschen durch die Liebe und den Opfertod Christi.

Es gibt noch viele Details zu entdecken, die vorangegangene Gläubige in die Gestaltung der Kirche einbrachten. Die zahlreichen Inschriften, die an Umbauten und Stiftungen erinnern, zeugen vom Bedürfnis, die zeitliche Begrenzung zu überschreiten und nachkommende Generationen an die eigenen Bemühungen für den Erhalt und die Weiterentwicklung der Kirche zu erinnern. Die Kirche ist somit ein Ort, der die heutigen Gemeindeglieder und die Besucher mit den Spuren längst verstorbener Gläubiger konfrontiert. Damit werden wir an unsere Endlichkeit erinnert und daran, dass wir die Chance bekommen, mit unserem Leben eine Bereicherung auch für die nach uns Kommenden zu sein.

Gefördert durch den Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums: Hier investiert Europa in die ländlichen Gebiete.