Die Kirche in Horschlitt

Von verlorenen Söhnen und barmherzigen Samaritern

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Die kleine Fachwerkkirche entstand im 18. Jahrhundert. An der Chorwand illustrieren moderne Bilder Bibelverse. Die nördliche Wandfläche zeigt einen alten Mann, der sich zu einem jungen, schutzbedürftigen Mann niederbeugt. Es ist eine Szene aus dem Gleichnis vom verlorenen Sohn.

Jesus berichtet von einem Vater, der zwei Söhne hatte. Der jüngere ließ sich seinen Erbteil auszahlen, ging in die Welt, vergnügte sich und scheiterte kläglich. Als er reumütig zurückkehrte, freute sich der Vater sehr. Er ließ ihn fein einkleiden und feierte ein Fest. Darüber ärgerte sich der Bruder, der zu Hause blieb. Der Vater beruhigte ihn und bat um Nachsicht und Freude über die Rückkehr des Bruders. (Lk. 15, 11 – 32) Ein Satz des Apostels Paulus (Eph. 4,32) ergänzt das Bild.

Auf der südlichen Wandseite illustriert ein Bild das Gleichnis vom barmherzigen Samariter, mit dem Jesus einem Schriftgelehrten die Nächstenliebe erklärte. Am Wegesrand lag ein Mann, den Räuber überfallen hatten. Zwei vermeintlich fromme Männer, ein Priester und ein Levit, gingen am Verwundeten vorbei, ohne ihm zu helfen. Der Samariter aber versorgte die Wunden des Überfallenen, brachte ihn in eine Herberge und bezahlte seine Versorgung.

Zwischen Juden und Samaritern herrschte einst Feindschaft, weil Juden die Samariter als Sektenmitglieder ansahen. Jesus aber stellt den Samariter als Vorbild dar, um zu zeigen, dass dem Gebot der Nächstenliebe alle Menschen folgen können, unabhängig von ihrer Religion. Worte des Johannesevangeliums (1.4, 16) erläutern das Bild.

Beide Gleichnisse erinnern daran, dass die Überwindung persönlicher Grenzziehungen notwendig ist, wenn ein friedliches und erfülltes Zusammenleben gelingen soll.

Horschlitt besitzt eine kleine, sehr freundliche Fachwerkkirche aus dem 18. Jahrhundert. Über dem quadratischen Turmsockel ragt ein achteckiges Turmgeschoss mit einer Schweifhaube. Im Inneren bieten helle Holzbänke, Emporen und eine Winterkirche der Gemeinde Platz. Die Kirche strahlt eine anheimelnde Atmosphäre aus. Die Chorwand ist mit Bibelversen und Bildern modern geschmückt. An der nördlichen Wandfläche sehen wir einen alten Mann, der sich zu einem jungen Mann niederbeugt, der verzweifelt bei ihm Schutz sucht. Dargestellt ist hier eine Szene aus dem Gleichnis vom verlorenen Sohn. (Lk. 15, 11-32) Jesus berichtet von einem Vater, der zwei Söhne hatte. Der jüngere ließ sich seinen Erbteil auszahlen, ging in die Welt, um sich zu vergnügen und verarmte kläglich. Reumütig kehrte er zurück. Sein Vater freue sich über die Heimkehr des verlorenen Sohnes so sehr, dass er ihn fein einkleiden ließ und ein Fest feierte. Darüber ärgerte sich sein älterer Bruder, der zu Hause geblieben war und dem Vater diente. Der Vater beruhigte ihn und bat darum, sich auch über die Rückkehr des Bruders von Herzen zu freuen. Dem Bild zugeordnet ist ein Satz aus dem Brief des Paulus an die Epheser: „Seid untereinander freundlich und herzlich, und vergebt einer dem andern, wie auch Gott euch vergeben hat in Christus.“ (Eph. 4,32) Auf der südlichen Wandseite sehen wir einen Mann, der sich über einen Kranken beugt. Es ist die Illustration zur Geschichte vom barmherzigen Samariter. Mit diesem Gleichnis erklärte Jesus einem Schriftgelehrten, was er unter Nächstenliebe versteht. Ein Samariter fand am Wegesrand einen Mann, den Räuber überfallen und misshandelt hatten. Zwei vermeintlich fromme Männer, ein Priester und ein Levit, waren an dem Verwundeten vorbei gegangen und fühlten sich nicht verantwortlich. Der Samariter aber versorgte die Wunden des Überfallenen, brachte ihn in eine Herberge und bezahlte seine Versorgung. Zwischen Juden und Samaritern herrschte seinerzeit Feindschaft, weil die Samariter ein anderes Heiligtum verehrten und den Juden als unreine Sekte galten. Jesus aber stellt den Samariter als Vorbild vor, um zu zeigen, dass dem Gebot der Nächstenliebe alle Menschen gleichermaßen folgen können, unabhängig von ihrer Religion. Dem Bild zugeordnet sind die biblischen Worte „Gott ist Liebe und wer in Liebe bleibt, der bleibt in Gott und Gott in ihm.“ (1. Joh. 4, 16)

Es sind starke Botschaften, für die sich die Gemeinde bei der Gestaltung ihrer Kirche entschieden hat. Sie erinnern daran, wie notwendig es für ein friedliches und erfülltes Zusammenleben ist, dass man persönliche Grenzziehungen überwindet. Dazu gehört, dass wir großzügig mit den Schwächen und Fehlern der anderen umgehen und bei aller Bedeutung von konfessionellen, politischen und individuellen Zugehörigkeiten nie den Menschen in seinem Bedürfnis nach Liebe und Wertschätzung aus dem Blick verlieren dürfen.

Gefördert durch den Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums: Hier investiert Europa in die ländlichen Gebiete.