Weg 10: Im Zeichen des Kreuzes

Eisenach, Mihla, Ebenshausen, Frankenroda, Nazza, Hallungen

Weg 10 führt von Mihla bis Frankenroda durch das idyllische Werratal und von Nazza nach Hallungen entlang des urigen Nationalparkes Hainich. In Mihla kreuzt er sich mit Weg 8, der Kirchen als festliche Räume betrachtet. Die Kirchengebäude gehen teilweise bis ins Mittelalter zurück.

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In Frankenroda sind spätromanische Ursprünge noch deutlich im Chorraum ablesbar. Gotische Architekturelemente finden sich in Mihla, Nazza und in Frankenroda. Im 18. Jahrhundert entstanden in Ebenshausen und Hallungen Kirchen. In ihrer schlichten, klaren Raumauffassung entsprechen sie den Bedürfnissen des evangelischen Gottesdienstes. Die in vorreformatorischer Zeit errichteten Kirchen von Mihla, Frankenroda und Nazza wurden diesen Anforderungen auch im 18. Jahrhundert angepasst.

Weg 10 folgt dem Symbol des Kreuzes im Kontext der jeweiligen Kirche. Das Kreuz gilt als wichtigstes christliches Symbol. Es setzte sich durch, nachdem Kaiser Constantin im Jahre 312 an der Milvischen Brücke gegen seinen Widersacher Maxentius gewann. Zuvor war ihm in einer Vision der Gekreuzigte erschienen und er vernahm die Worte: „In diesem Zeichen wirst du siegen“. Daraufhin erhob er das Kreuz zum kaiserlichen Symbol. Es gibt verschiedene Kreuzformen. Das sogenannte lateinische Kreuz mit einem längeren Vertikalbalken ist am weitesten verbreitet. Es verweist insbesondere auf die Marterqualen Jesu, aber auch auf seine Auferstehung. Es wird dem Kreuz in der alltäglichen Glaubenspraxis eine Schutzfunktion zugesprochen. Es findet als Zeichen des religiösen Bekenntnisses Verwendung.

Die Betrachtung des Kreuzes erfolgt in Mihla anhand eines bedeutenden spätgotischen Altarretabels, das die Passion Christi zeigt. In Ebenshausen findet sich das Kreuz im schönen Parament am Altar als Mast eines Schiffes. Darüber hinaus erkennen wir an den Paramenten, dass nicht nur Symbole, sondern auch Farben der Verkündigung dienen können. In Frankenroda berührt ein wahrscheinlich sehr altes Kruzifix, das ein künstlerisch wenig geübter Bildschnitzer schuf, gerade durch seine naive und dennoch hingebungsvolle Ausdruckskraft. Die Kirche in Nazza beherbergt ebenfalls ein altes Kruzifix aus dem 15. Jahrhundert. Den Altar ziert ein modernes Bild nach der Vorlage eines Rembrandt-Gemäldes, das Jesus als Auferstandenen in Emmaus zeigt. Das Kreuz hat er überwunden. Dieser Geschichte widmet sich auch ein modernes Relief am Lesepult in Frankenhausen. Der auferstandene Christus begegnet uns zudem in Hallungen über dem Kanzelaltar in Form einer Replik der berühmten Marmor-Skulptur „Christus als Tröster“ von Betel Thorvaldsen. Der evangelische Kanzelaltar mit der Christus-Figur zeigt, wie der Verkündigungsauftrag in der Sakralarchitektur umgesetzt wird. Ob es nun kunsthistorisch bedeutende Werke, Kopien, Schöpfungen lokaler Künstler, alte oder moderne Arbeiten sind, alle zeigen, dass die Geschichte vom Kreuzestod Christi und seiner Auferstehung die Menschen immer wieder aufs Neue herausfordert und zur gestalterischen Auseinandersetzung drängt.

Anschluss an touristische Routen:

Lutherweg
Werra-Radweg
Wanderwege im UNESCO-Weltnaturerbe Hainich

Kontakt – Mihla

Pfarrer Georg-Martin Hoffmann
Hinter der Kirche 1
99826 Mihla
Fon 036924/41910
mihla(at)kirchenkreis-eisenach.de

Kontakt – Ebenshausen, Frankenroda, Nazza, Hallungen

Pfarrer Rüdiger Stephan
Hauptstraße 41
99826 Nazza
Fon 036924/30827
pfarramt-nazza(at)t-online.de

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