Die Dreifaltigkeitskirche in Ebenshausen

Die Farben der Verkündigung

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Über dem Türsturz ist festgehalten, dass im Jahr 1714 Maurer M. Caspar Werneburg die Kirche errichtete. An den tödlichen Unfall eines Arbeiters beim Kirchenbau erinnert ein Kreuz im Eckstein der Südwestecke. 1716 stiftete laut Inschrift Valten Schuchard den Taufstein. Die Ausstattung ist zum großen Teil modern. Das Ostfenster ist eine Arbeit der Künstlerin Irma Weber aus dem benachbarten Frankenroda von 1995. Anlässlich des 300. Kirchbaujubiläums fand in den Jahren 2013 bis 2014 eine gründliche Sanierung statt.

Im hellen Raum kommen die schönen Paramente an Lesepult und Altar gut zur Geltung. Paramente sind Textilien, die im Kirchenraum und im Rahmen der Liturgie genutzt werden.

Die Farben richten sich nach dem christlichen Festkalender. Seit dem Mittelalter übernimmt die Farbgestaltung in der sakralen Kunst eine Verkündigungsaufgabe. Der fränkische Pfarrer Wilhelm Löhe (1808 – 1872) gründete 1858 in Neuendettelsau die erste evangelische Paramentik, das heißt eine Werkstatt, die Paramente herstellt. Sein Ziel war es, die Bedeutung der liturgischen Farben wieder mehr in das Bewusstsein zu bringen.

Die katholische und evangelische Kirche verwendet fünf liturgische Farben: Weiß als Farbe des Lichtes erscheint zu den Christusfesten Weihnachten, Epiphanias und Ostern. Für die Vorbereitung auf diese Feste, steht Violett als Farbe der Buße und Besinnung in der Passionszeit und im Advent. Rot, die Farbe des Lebens, kennzeichnet Pfingsten, Kirch- und Heiligenfeste. Schwarz für Trauer erscheint Karfreitag und bei Todesfällen. Die übrige festarme Zeit kennzeichnet Grün.

Über dem Türsturz der Kirche von Ebenshausen können wie lesen, dass die Kirche 1714 vom Maurer M. Caspar Werneburg errichtet wurde. Es ist ein einfacher rechtwinkliger Raum mit rechteckigen Fenstern und einem Dachturm mit achteckiger Schweifkuppel. Bei den Arbeiten kam ein Handwerker zu Tode. An diesen tragischen Unfall erinnert ein Kreuz im Eckstein der Südwestecke. Kurz nach der Bauzeit entstand im Jahr 1716 der wuchtige Taufstein mit viereckigem Fuß und achteckiger Kuppa, der laut Inschrift eine Stiftung eines Valten Schuchard ist. Vor der Westwand und teilweise vor der Nord- und Südwand stehen zweigeschossige Emporen. Auf der oberen Westempore befindet sich die Orgel. Ein hölzernes Tonnengewölbe überspannt den Raum. Die Ausstattung ist im Übrigen modern. Altar und Lesepult sind aus dunklem Holz gefertigt. Ein besonderer Schmuck ist das Fenster in der Ostwand, eine Arbeit der Künstlerin Irma Weber aus dem benachbarten Frankenroda von 1995. Wir sehen Christus mit freundlich einladender Geste auf der Weltkugel, die in einem bewegten Ozean treibt. Das Meer der Liebe? Hinter ihm erscheint der Regenbogen als Zeichen des göttlichen Bundes mit den Menschen. Mond und Sonne verherrlichen Christus als Herrscher über den Lauf der Welt.


Anlässlich des 300. Kirchbaujubiläums wurde die Kirche in den Jahren 2013 bis 2014 gründlich saniert und ein heller, feierlicher Raum geschaffen, in dem die schönen Paramente an Lesepult und Altar neben dem schon erwähnten Fenster gut zur Geltung kommen. Als Paramente werden Textilien bezeichnet, die im Kirchenraum und im Rahmen der Liturgie genutzt werden. Das Parament am Lesepult zeigt über grünen, violetten, roten und weißen Bogenlinien die griechischen Buchstaben A und Ω. Das Altarparament trägt über ebenso gestalteten Bogenlinien ein Schiff. Die Gestaltung lässt an eine weite Landschaft denken. A und Ω stehen für die Macht Gottes über die Zeit. „Ich bin das A und das O, der Anfang und das Ende.“ lesen wir in der Offenbarung des Johannes. Das Schiff symbolisiert die Kirche, deren Steuermann Jesus Christus ist. Der Mast wird gleichermaßen als das Kreuz angesehen. Das Schiff rettet die Seelen, verbreitet den Glauben und steht für die Schicksalsgemeinschaft der Christen. Die Paramente in der Ebenshausener Kirche zeigen alle Farben des Kirchenjahres und sind daher auch ganzjährig verwendbar. Die Farben sind an den christlichen Festkalender gebunden. Seit dem Mittelalter übernimmt die Farbgestaltung eine Verkündigungsaufgabe. Der fränkische Pfarrer Wilhelm Löhe (1808 – 1872) gründete 1858 die erste evangelische Paramentik, das heißt eine Werkstatt, in der Paramente hergestellt werden, in Neuendettelsau. Sein Ziel war es, die Bedeutung der liturgischen Farben wieder mehr in das Bewusstsein der Gottesdienstbesucher zu bringen.  In der katholischen und der evangelischen Kirche verwendet man fünf liturgische Farben. Weiß als Farbe des Lichtes erscheint zu den Christusfesten Weihnachten, Epiphanias und Ostern. Violett steht für die Vorbereitungszeit auf diese Feste, den Advent und die Passionszeit, und symbolisiert Buße und Besinnung. In Rot, der Farbe des Lebens, schmückt man die Kirche zu Pfingsten, aber auch zu Kirch- und Heiligenfesten. Schwarz kann an Karfreitag und bei Todesfällen verwendet werden, also im Sinne einer Trauerfarbe. Die übrige festarme Zeit wird durch die grüne Farbe gekennzeichnet. Die liturgischen Farben hatten auch Einfluss auf die Gestaltung weltlicher Kleidung, was sich noch an Trachten ablesen lässt.


Paramente sind Kunstwerke, die ihren Preis haben. Viele kleine Gemeinden haben daher nur eine Ausstattung an Paramenten, mit denen sie Altar, Kanzel bzw. Lesepult schmücken. In Ebenshausen kann sich die Gemeinde an hochwertigen, sehr schön gestalteten Paramenten erfreuen.

Gefördert durch den Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums: Hier investiert Europa in die ländlichen Gebiete.