Die St.-Cosmas-und-Damian-Kirche in Wenigenlupnitz

Orgelklang

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Inschriften am Westportal nennen 1517 und 1796 als Jahre von Umbaumaßnahmen eines gotischen Vorgängerbaus. In der Sakristei erhielt sich eine Grabplatte von 1588. Sie zeigt Anna von Farnroda in sorgsam gestalteter Kleidung. Die restliche Ausstattung ist vom Klassizismus geprägt. Herrschaftslogen befinden sich auf den Emporen. Der Opferstock entstand 1799 und die Taufschale 1818. Eine neue Ausmalung der Kirche erfolgte 1908 anlässlich der Hochzeit des Rittergutsbesitzers Baron von Klitzing mit seiner Braut aus dem fernen Java.

Die Kirche birgt einen bisher wenig bekannten Schatz: Eine der größten Orgeln in einer Dorfkirche Thüringens und ein originales Werk des Orgelbauers Johan-Markus Oestreich. Am Prospekt, der Elemente des Rokoko und des Klassizismus verbindet, erscheint die Jahreszahl 1809. Der Zimbelstern an der Orgel ist bis heute funktionstüchtig.

Orgeln waren bereits in der Antike bekannt und fanden vereinzelt in Kirchen des 13. Jahrhunderts Verwendung. Seit Einführung des lutherischen Gottesdienstes gehören sie zu weit verbreiteten Ausstattungsgegenständen der Kirchen. Im 16. Jahrhundert bildete die Orgelmusik mit Vor- und Zwischenspielen einen eigenständigen Part im Gottesdienst. Seit dem 17. Jahrhundert begleitete sie den Gemeindegesang. 1645 entstand in Nürnberg eine der ersten gedruckten Sammlungen von Orgelkompositionen: die Harmonica Organica. Vierstimmige Begleitsätze zum Gesang der Gemeinde entwickelten sich seit dem 18. Jahrhundert.

Das freie Orgelspiel hat im Gottesdienst nur einen begrenzten Raum und ist am Anfang und am Ende und manchmal auch während des Abendmahles zu hören. Nach der Lehre Martin Luthers ist das Christentum mehr eine „Hör-Religion“ als eine „Seh-Religion“. Der Kirchenmusik wies er bei der Verkündigung den Vorrang unter den Künsten zu.

Die Kirche ist nach den Heiligen Cosmas und Damian benannt. Die Brüder wirkten als Ärzte in einem Hospital in Syrien, ohne Bezahlung von den Patienten zu verlangen und taten viele Wunder. Sie sind Schutzpatrone der Ärzte, Apotheker und Patienten. Inschriften über dem Westportal nennen 1517 und 1796 als Jahre von Umbaumaßnahmen. Steine des gotischen Vorgängerbaus fanden in dem Bau aus dem 18. Jahrhundert wieder Verwendung. Der Turm ist im Verhältnis zum Langhaus leicht nach Norden versetzt und besteht zum großen Teil aus Stein. Das Obergeschoss aus Holz ist von ovalen Schalluken durchbrochen und trägt ein Zeltdach mit Laterne. Im Süden an den Turm schließt ein kleiner Sakristeianbau an, in dem sich eine Grabplatte von 1588 erhalten hat. Diese zeigt Anna von Farnroda. Bemerkenswert ist die sorgfältige Gestaltung der Kleidung, die zeigt, wie sich Frauen adligen Standes in der Renaissance zu kleiden hatten, das Gesicht zur Hälfte verhüllt durch eine Haube, Hals- und Kinntuch. Das Haupthaus schließt an den Turm an. Es ist vom Klassizismus geprägt. Emporen umgeben alle Seiten. Im Osten tritt aus der Empore die Kanzel hinter dem Altar hervor. Herrschaftslogen sind im Osten in die Emporen der Nord- und Südwand eingearbeitet. Die Fensterrahmen sind in gotisierender Form verziert. Ein Opferstock von 1799 und die Taufschale von 1818 ergänzen die Ausstattung dieses vornehm festlichen Kirchenraumes. Eine neue Ausmalung der Kirche erfolgte 1908 anlässlich der Hochzeit des Rittergutsbesitzers Baron von Klitzing mit einer Braut aus dem fernen Java. „Die Liebe höret nimmer auf“ und „Sei getreu bis in den Tod“, ist an der Ostwand hinter dem Altar unterhalb der Kanzel zu lesen. In den 1970er Jahren waren die Verse überstrichen worden. Im Jahr 2008 erfolgte der erste Teilabschnitt der Innenraumsanierung. Seitdem sind auch die Verse wieder lesbar. Sie können zum einen im Bezug zum Glauben und zum anderen hinsichtlich der Eheschließung des Adelspaares verstanden werden, das sich damit gleichzeitig zum Vorbild für alle anderen Paare inszenierte, die hier nach ihnen heiraten.


Die Kirche birgt einen bisher wenig bekannten Schatz. Eine der wohl größten Orgeln in einer Dorfkirche in Thüringen. Es ist das noch original erhaltene Werk des Orgelbauers Johan-Markus Oestreich. Am Prospekt, der Elemente des Rokoko mit denen des Klassizismus verbindet, erscheint die Jahreszahl 1809. Der Zimbelstern an der Orgel ist bis heute funktionstüchtig. Die aufwendige Gestaltung des Orgelgehäuses betont die Bedeutung der Orgel im Gottesdienst. Die Orgel bezeichnet man auch als die „Königin unter den Instrumenten“. Orgeln waren bereits in der Antike bekannt. Vereinzelt fanden sie in gotischen Kirchen des 13. Jahrhunderts schon Verwendung. Seit der Reformation und der Einführung des lutherischen Gottesdienstes gehörten sie zu den weit verbreiteten Ausstattungsgegenständen der Kirchen. Im 16. Jahrhundert stellte die Musik der Orgel mit Vor- und Zwischenspielen einen eigenständigen Part im Gottesdienstablauf dar. Seit dem 17. Jahrhundert begleitete sie den Gottesdienstgesang. Die Bedeutung der Orgelkompositionen nahm zu. 1645 entstand in Nürnberg eine der ersten gedruckten Sammlungen von Orgelkompositionen: die „Harmonica Organica“. Vierstimmige Begleitsätze zum Gesang der Gemeinde verbreiteten sich im 18. Jahrhundert. Das freie Orgelspiel hat im Gottesdienst nur einen begrenzten Raum und ist am Anfang und am Ende und manchmal auch während des Abendmahles zu hören. Nach der Lehre Martin Luthers ist das Christentum mehr eine „Hör-Religion“ als eine „Seh-Religion“. Die Predigt und das Wort Gottes sollten seiner Meinung nach im Mittelpunkt des Gottesdienstes stehen und nicht die Eucharistie, wie im katholischen Ritus. Der Kirchenmusik wies er bei der Verkündigung den Vorrang unter den Künsten zu. Es sei der Orgellandschaft Thüringens zu wünschen, dass es der Gemeinde von Wenigenlupnitz gelingt, die notwenigen Gelder für die Restaurierung dieses schönen Instrumentes aufzubringen.

Gefördert durch den Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums: Hier investiert Europa in die ländlichen Gebiete.