Die Kirche in Stockhausen

Die letzten Kalkanten

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Die Kirche ist ein Bau von 1651, der 1750 überarbeitet und Anfang des 20. Jahrhunderts neu ausgemalt wurde. Eine Quelle von 1580 erwähnt einen Vorgängerbau. Die Kanzel ist eine Arbeit aus dem 17. Jahrhundert.

Unter ihrem Fuß befindet sich der Grabstein des Sohnes des Gutsbesitzers Johann Valentin Demuth von Metzelsroda, der am 26. September 1690 mit einem Jahr und zehn Monaten starb. Schwer erkennbar ist darauf die Abbildung zweier Engel, die die Krone des Lebens tragen. Engel finden sich auch am Taufstein aus dem 17. Jahrhundert. Die Kirche birgt eine technische Besonderheit: Die Windanlage der Orgel wird bis heute über Pedale betrieben. Das ist selten, da bei den meisten Orgeln Elektromotoren Luft in das Windwerk pumpen, die von dort zu den Orgelpfeifen strömt. Das Instrument von 1874 schuf die Orgelbau-Familie Knauf. Sie erklingt erst, wenn ein Gemeindeglied den Balg tritt.

Bälgetreter heißen in der Fachsprache Kalkanten. Das Wort leitet sich vom Lateinischen calcare, treten, ab. Oft übernahmen Schuljungen die verantwortungsvolle Arbeit. Das Beispiel lehrt, dass das Erleben des Gottesdienstes Arbeit, Mühen und gute Absprachen voraussetzt. Es braucht ein lokales Netzwerk, das Aufgaben verteilt. In Stockhausen sind diese durchaus körperlich anspruchsvoll.

Die Kirche von Stockhausen ist ein schlichter Bau von 1651, der nochmals 1750 überarbeitet und zu Beginn des 20. Jahrhunderts ausgemalt wurde. Es kann aber davon ausgegangen werden, dass es bereits einen Vorgängerbau gab, da in einer Quelle von 1580 eine Kirche in Stockhausen erwähnt wird. Einst umgab ein Friedhof die Kirche. Der rechteckige Raum wird durch Rundbogenfenster beleuchtet und ist von einer hölzernen Tonne überwölbt. Vor der Süd- und der Westwand stehen zweigeschossige Emporen. Auf der oberen Westempore befindet sich die Orgel. Um mehr Platz für Trauungen und Taufen zu bekommen, musste der Altar 1954 etwas zurückgesetzt werden. Die Kanzel ist eine reich ornamentierte Arbeit aus dem 17. Jahrhundert. Unter ihrem Fuß befindet sich der Grabstein des mit einem Jahr und zehn Monaten verstorbenen Sohn des Gutsbesitzers Johann Valentin Demuth von Metzelsroda (später Mittelshof), der am 26.September 1690 starb. Schwer zu erkennen ist darauf die Abbildung zweier Engel, die die Krone des Lebens tragen. Engel finden sich auch am schönen kelchförmigen Taufstein aus dem 17. Jahrhundert. Sie schmücken die Kuppa. In den Stein sind die Worte aus dem Markus-Evangelium graviert „Wer glaubt und getaufft wirdt, der wirdt seelig“ (Mk. 16,16)

So schlicht die Kirche in Stockhausen wirken mag, birgt sie doch noch eine Besonderheit. Die Windanlage der Orgel wird bis zum heutigen Tag über Pedale betrieben. Das ist selten, da in den meisten Kirchen Elektromotoren die Luft in das Windwerk pumpen, die dann von dort zu den Orgelpfeifen gelenkt wird. Nur wenn sich ein Gemeindeglied findet, das die anstrengende Arbeit des Bälgetretens auf sich nimmt, erklingt die Orgel. Sie kam 1874 in die Kirche und ist das Werk der Orgelbau-Familie Knauf. Die Bälgetreter heißen in der Fachsprache Kalkanten. Das Wort leitet sich vom Lateinischen calcare, treten, ab. Früher waren es oft Schuljungen, die die verantwortungsvolle Arbeit übernehmen mussten. Das Beispiel macht darauf aufmerksam, dass das Erleben eines feierlichen Gottesdienstes Arbeit, Mühen und gute Absprachen untereinander voraussetzt. Es braucht ein lokales Netzwerk in dem jeder bereit ist, Aufgaben zu übernehmen. In Stockhausen kann man erleben, dass diese durchaus körperlich anspruchsvoll sein können.

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