Die Dreifaltigkeitskirche in Scherbda

Himmlische Boten - Engel

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Die einstige Schlosskapelle der Familie von Wangenheim enthält im Mauerwerk noch Bauteile des 15. Jahrhunderts. Erweiterungen des Baus fanden 1571 und 1671 statt. Die Vollendung der üppigen Ausstattung und Ausmalung im Stil des Spätbarock und des Rokoko fiel ins Jahr 1761. Die Emporen zeigen Evangelisten, Apostel und Propheten. Ein Bild der Auferstehung Christi ziert das Deckengewölbe. Begleitbilder stellen Johannes auf Patmos und Matthäus dar.

Wer die Kirche aufmerksam betrachtet, entdeckt viele Engel. Sie schauen von den Emporen, der Kanzel und aus Wolken, halten Kerzen auf dem Altar und den Baldachin über der Orgel. Einer begleitet den Evangelisten Matthäus, ein anderer redet im Auftrag Gottes mit Mose am brennenden Dornenbusch. In Jacobs Traum steigen sie auf der Himmelsleiter auf und ab. Im Garten Gethsemane tritt ein Engel tröstend an Jesu Seite. Sie erscheinen als Gesichter mit und ohne Flügel, als nackte Putti und als gewandete androgyne Wesen.

Die Bibel erwähnt Engel oft als weiß gewandete Männer. Flügel dagegen haben Cherubim und Seraphim, die Gott preisen und seine Herrschaft auf Erden verkünden. Die Namen der drei Erzengel bedeuten: Wo ist Gott? (Michael), Kraft Gottes (Gabriel) und Gott heilt (Raphael).

Luther beschrieb in seinen Predigten zum 29. September, dem Tag des Erzengels Michael, das Wirken der Schutzengel beim Aufwachsen der Kinder als Gegenspieler des Teufels. Sein Morgen- und Abendsegen bittet: „Dein heiliger Engel sei mit mir, dass der böse Feind keine Macht an mir finde.“ Der Engel ist das Attribut des Evangelisten Matthäus. Als Boten vermitteln Engel zwischen Gott und den Menschen. Sie loben Gott und begleiten die Seelen in den Himmel. Engel sind bis heute wichtig für die individuelle Frömmigkeit. Sie zeugen vom menschlichen Schutzbedürfnis und der Sehnsucht nach der Nähe zu den himmlischen Mächten.

Die Gemeinde in Scherbda besitzt eine der schönsten Dorfkirchen der Region. Im Kern enthält der Bau noch Mauerwerk aus dem 15. Jahrhundert. Die ehemalige Kapelle des Schlosses der Familie von Wangenheim wurde 1571 erneuert und 1671 erweitert. Im Untergeschoss des Turmes befand sich ursprünglich wie in vielen Dorfkirchen der Region der Chorraum. Um Platz für die Gruft der Wangenheims zu gewinnen, wurde der Triumphbogen geschlossen. Der Altarraum befindet sich seitdem im Osten des Kirchenschiffs, den eine Balustrade mit Lesepult vom Gemeinderaum abtrennt. Vor dem Lesepult steht ein beeindruckender Taufstein von 1566, der die Wappen verschiedener Gutsbesitzerfamilien trägt. Die üppige Ausstattung und Ausmalung im Stil des Spätbarock und des Rokoko wurde 1761 vollendet. Zweigeschossige Emporen umspannen die Wände des Hauptraumes. Sie zeigen Bildnisse von Evangelisten, Aposteln und Propheten. Das Gemeindegestühl ziert spätbarocke Schnitzornamentik. Erhalten haben sich zudem an einigen Bänken die Namen der Kirchenstuhlbesitzer. Die mit Fruchtgehängen und Engelsköpfen reich verzierte Kanzel trägt im Schalldeckel einen Psalm, der als Bittgebet des Predigers zu verstehen ist: „Herr tuh meine Lippen auf, dass mein Mund seinen Ruhm verkündige.“ (Ps. 51, 17) Prächtig ist das Tonnengewölbe bemalt. In Rokoko-Rahmen sehen wir das Hauptbild, das die Auferstehung Christi darstellt. In Begleitbildern sehen wir Johannes auf Patmos und Matthäus. Über dem Taufstein schmückt ein besonders fein gearbeiteter Leuchter mit Früchten und einer Taube, dem Symbol des Heiligen Geistes, den Kirchenraum. Grabplatten an den Seitenwänden erinnern an Angehörige der Familien von Creuzburg, von Wangenheim und von Kutzleben.

Dieser Kirche hat für Schaulustige manches zu bieten. Es lohnt sich, ausgiebig die Details der Gestaltungsfreude vergangener Jahrhunderte zu betrachten. Engel sind in der Ausstattung und Ausmalung bevorzugte Motive. Sie schauen von den Balustraden zwischen den Emporenfeldern, vom Korb und vom Schalldeckel der Kanzel und halten die Kerzen auf dem Altar. Sie erscheinen nur als Gesichter mit und ohne Flügel, als nackte Putti und als gewandete androgyne Wesen. Über der Orgel halten sie den Baldachin, sie schauen aus den Wolken, einer begleitet den Evangelisten Matthäus, andere und verstreuen über dem Altarraum Blüten. In den monochromen Begleitbildern neben dem großen Himmelfahrts-Deckengemälde erkennen wir Jacob, der von einer Himmelsleiter träumt, an der Engel auf und absteigen. Gegenüber sehen wir Mose vor dem brennenden Dornbusch, in dem ein Engel Gottes erscheint. Über dem Altar ist eine Szene aus dem Neuen Testament dargestellt. Jesus ringt im Garten Gethsemane mit der Angst vor dem nahen Kreuzestod. Das Lukasevangelium berichtet, dass ein Engel an seine Seite trat, um ihn zu stärken.

Die Bibel erwähnt Engel an vielen Stellen, oft als in weiße Gewänder gehüllte Männer. Flügel dagegen haben Cherubim und Seraphim, die Gott preisen und seine Herrschaft auf Erden verkünden. Die drei Erzengel sind namentlich genannt. Ihre Namen haben folgende Bedeutung: Michael – „Wo ist Gott?“, Gabriel – „Kraft Gottes“ und Raphael – „Gott heilt“. Der Engel ist das Attribut des Evangelisten Matthäus.

Als Boten des Himmels vermitteln sie zwischen Gott und den Menschen. Ihre Aufgabe ist zudem das Gotteslob. Und sie begleiten die Totenseelen in den Himmel. Es entwickelte sich der Glaube, dass der Mensch in der Taufe einen Schutzengel erhalte. Luther bezog sich in seinen Predigten zum 29. September, dem Tag des Erzengels Michael, auf das Wirken der Schutzengel beim Aufwachsen der Kinder als Gegenspieler des Teufels. In seinem Morgen- und Abendsegen, den man täglich beten soll, heißt es: „Dein heiliger Engel sei mit mir, dass der böse Feind keine Macht an mir finde.“ Engel waren und sind bis heute wichtig für die individuelle Frömmigkeit. In Scherbda findet der Kirchenbesucher viele verschiedene. Sie zeugen vom menschlichen Schutzbedürfnis und der Sehnsucht nach einer Verbindung mit den himmlischen Mächten.

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