Die Kirche in Sallmannshausen

Apostel - Vorbilder für den eigenen Glauben

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Die Sallmannshäuser Kirche zählt zu den am reichsten ausgestatteten Dorfkirchen des Kirchenkreises. Der Chorraum im Untergeschoss des Turmes mit Kreuzrippengewölbe, Sakramentsnische und Ausguss geht noch auf eine vorreformatorische Bauphase zurück. Der Turmaufbau ist jünger als der Chorraum. 1717 erfolgte die Erneuerung des Langhauses. Ein Chronogramm an der Südwand des Altarraums enthält in römischen Ziffern dreimal die Jahreszahl 1717. Der Text erinnert an die Belagerung Belgrads durch das Osmanische Heer im Venezianisch-Österreichischen Türkenkrieg und an das 200-jährige Reformationsjubiläum.

Die Deckengemälde erzählen vom Leben Jesu. Sie zeigen: Verkündigung, Geburt, Anbetung und Taufe. Nachdem man die Glocken in den Weltkriegen ablieferte, schaffte sich die Gemeinde drei neue Glocken an. Sie tragen die Inschriften: Glaube, Liebe Hoffnung.

Die Emporen sind mit einem Bildnis König Davids und den Halbbildnissen der Apostel bemalt. Apostel zeigt auch der spätgotische Flügelaltar im Chor. Neben der Madonna im Mittelfeld stehen zwei Bischöfe, von denen der eine Fisch auf einen Teller trägt. Es könnte sich um den Heiligen Ulrich handeln. Das Attribut des anderen Bischoffs ging verloren. In den Flügeln stehen in zwei Etagen die Apostel. Die Skulptur des Heiligen Paulus ist eine spätere Ergänzung. Bis ins 20. Jahrhundert hingt der Altar in großer Höhe über dem Triumphbogen, die oberen Ecken waren abgesägt.

Die Aposteldarstellungen an den Emporen und im Altar stehen vorbildhaft für die Nachfolge Christi. Das aus dem Griechischen abgeleitete Wort Apostel bedeutet „Gesandter“ und bezeichnet diejenigen, die Christus dazu berief, das Evangelium zu verbreiten.

Die Sallmannshäuser Kirche zählt zu den am reichsten ausgestatteten Dorfkirchen des Kirchenkreises. Der Chorraum im Untergeschoss des Turmes mit Kreuzrippengewölbe, Sakramentsnische und Ausguss geht noch auf eine vorreformatorische Bauphase zurück. Der Turmaufbau ist jünger als der Chorraum. 1717 erfolgte die Erneuerung des Langhauses. Der Stolz auf diesen Umbau spiegelt sich in einem Chronogramm an der Südwand des Altarraumes wieder. Chronogramme sind Sprüche, die Buchstaben enthalten, die als römische Zahlen Jahreszahlen ergeben. Sie waren vor allem im Barock beliebt.

Hier taucht die Zahl 1717 gleich dreimal auf. Der Vers erinnert an die Belagerung Belgrads durch das Osmanische Heer im Venezianisch-Österreichischen Türkenkrieg und an das 200jährige Reformationsjubiläum.

IM IAHR ALS TVRC EN ZORN ZV

BELGRAD WAR GESTEVRET

DA LVTHERS IUBELFEST NVN ZWEI MAL

WOHL GEFEYRET

WAR DIESER TEMPELBAV ALLHIER

GOTT LOB! VERNEVRET.

Von beeindruckender Schönheit sind die Deckengemälde, die Szenen aus dem Leben Jesu umgeben von blütengeschmückten Rokoko-Rahmen zeigen: Verkündigung, Geburt, Anbetung und Taufe. In jüngster Zeit konnten das Tonnengewölbe und der Turm denkmalgerecht saniert werden. Nachdem in beiden Weltkriegen die Glocken abgeliefert werden mussten, schaffte die Gemeinde drei neue Glocken an. Sie tragen Inschriften: Glaube, Liebe Hoffnung.

Zweigeschossige Emporen bieten der Gemeinde ausreichend Platz. Sie sind mit Halbbildnissen der Apostel und des König Davis bemalt. Apostel finden sich aber auch in einem vorreformatorischen Flügelaltar an der nördlichen Chorwand. Er zeigt im Mittelfeld eine sogenannte Mondsichelmadonna. Beiderseits der Madonna stehen zwei Bischöfe, von denen der eine einen Teller mit Fischen trägt. Es könnte sich um den Heiligen Benno von Meißen oder den Heiligen Ulrich handeln. Beide haben als Attribut den Fisch. Rechts neben der Madonna sehen wir einen weiteren Bischoff, dessen Attribut verloren scheint, weshalb eine Zuordnung nicht mehr möglich ist. In den Flügeln stehen in zwei Etagen als kleinere Figuren die Apostel. Die Skulptur des Heiligen Paulus wurde später ergänzt. Der Altar war wahrscheinlich beim Bau des Langhauses aus dem Chor entfernt worden. Bis ins 20. Jahrhundert hinein hatte man ihn in großer Höhe über dem Triumphbogen angebracht. Zu diesem Zweck waren die oberen Ecken der Flügel abgesägt und zwei Figuren entfernt worden. Eine davon ging dann endgültig verloren. Diese Umstellung im Raum zeugt vom widersprüchlichen Umgang mit vorreformatorischer Kunst in evangelisch-lutherischen Kirchen. Luther war kein Freund einer endgültigen Bildvernichtung. Heiligendarstellungen könnten immerhin noch als Vorbild für ein gottgefälliges Leben dienen, nur anrufen dürfe man sie nicht, meinte der Reformator. Bildwerke waren also erlaubt und durchaus von Bedeutung, hatten aber ihre liturgische Funktion verloren. Erst im 20. Jahrhundert fand das spätmittelalterliche Altarretabel wieder mehr Wertschätzung, wurde repariert, restauriert und besser sichtbar im Altarraum angebracht.

Die Apostel an den Emporen und im Altar erzählen von der Nachfolge Jesu. Sie sind daher als Vorbilder für die christliche Gemeinde besonders geeignet. Das Wort Apostel kommt aus dem Griechischen und bedeutet Gesandter. Es bezeichnet diejenigen, die von Christus selbst bestimmt wurden, das Evangelium zu verbreiten.

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