Die Kirche in Neuenhof

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Die Erwähnung Neuenhofs als Pfarrdorf im Jahr 1492 spricht für einen mittelalterlichen Kirchenbau, von dem der Turm und das spitzbogige Gewölbe im Chor blieben. Zwei wertvolle Bronzeglocken aus dem 14. Jahrhundert künden von noch früheren Zeiten christlichen Lebens. Das restliche Kirchgebäude entstand laut Inschrift 1794.

Die historistische Ausmalung der Kirche erfolgte 1898 durch den zu seinen Lebzeiten sehr bekannten Kirchen- und Dekorationsmaler Adolf Quensen aus Braunschweig. über dem Triumphbogen erscheint der auferstandene Christus mit dem tröstenden Schlusssatz aus dem Matthäusevangelium.

Bibelverse schmücken auch die Brüstungen der Emporen. Der Kirchenraum selbst ist Träger der biblischen Botschaft. Martin Luther meinte, nur das Wort Gottes heilige den Ort. Die Ausmalung der Kirche mit Bibelsprüchen nutzt die Schrift als Schmuck und als Mittel der Erbauung und Belehrung. In den 2000er Jahren sicherten die Restauratoren Sabine und Friedrich Rittweger sorgfältig die Ausmalung. Die Verbindung von Schrift, Ornament und Bild befriedigt das menschliche Schaubedürfnis und folgt der evangelischen Wertschätzung des Wortes bei der Verkündigung des christlichen Glaubens.

Da Neuenhof schon 1492 als Pfarrdorf erwähnt wird, kann auch von einem eigenen Kirchgebäude ausgegangen werden. Eine Inschrift über der Tür aber nennt erst das Jahr 1794 als Baujahr des heutigen Gebäudes. Älter ist aber der Turm, der möglicherweise aus der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts stammt. Sein Untergeschoß mit einem spitzbogigen Tonnengewölbe bildet den Chor. Zweigeschossige Emporeneinbauten bieten der Gemeinde Platz. Froh ist diese über den Erhalt ihrer wertvollen Bronzeglocken, von denen zwei aus dem 14. Jahrhundert stammen könnten und eine von 1684. Sie waren im zweiten Weltkrieg bereits abgenommen und zum Einschmelzen nach Bremen geschickt worden. Dort entgingen sie der Zerstörung und konnten 1949 wieder nach Neuenhof zurückkehren.

Bei der historistischen Ausmalung der Kirche mit feinen Ornamenten und Sternen sowie mit floralen Motiven im Chor handelt es sich um eine 1898 ausgeführte, hochwertige Arbeit des zu Lebzeiten sehr erfolgreichen Dekorations- und Kirchenmalers Adolf Quensen (1851-1911) aus Braunschweig. Der Raumeindruck wird bestimmt von seiner Darstellung des auferstandenen Christus über dem Triumphbogen. Zu Füßen Jesu steht der tröstende Schlusssatz aus dem Matthäusevangelium: „Siehe ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende.“ (Mt. 28, 20)

Die schlichten Emporeneinbauten sind mit Bibelversen versehen. Worte ersetzen die Bilder und machen den Kirchenraum selbst zum Träger der christlichen Botschaft. Nach Ansicht Martin Luthers ist ein Kirchengebäude nicht an sich heilig, es wird erst durch das Wort Gottes geheiligt. Mit der Reformation wurde daher dem gesprochenen, gehörten und gelesenen Wort vor dem Bild der Vorrang gegeben. Die Ausmalung von Kirchen mit Bibelsprüchen setzt die Schrift als Schmuck ein, der gleichzeitig der Erbauung und Belehrung dient. Die Ausmalung aus dem späten 19. Jahrhundert wurde in den 2000er Jahren durch die Restauratoren und Künstler Sabine und Friedrich Rittweger sorgfältig erneuert. So kommt die Kirchenausstattung in Neuenhof durch das Zusammenspiel von Wort, Ornament und Bild dem Schaubedürfnis der Menschen und der Wertschätzung des Wortes in der christlichen Religion auf ideale Weise entgegen.

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