Die Mosbacher Dorfkirche

In der Gemeinschaft mit den Verstorbenen

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Die mittelalterliche Kirche nahm im 30-jährigen Krieg großen Schaden, so dass man das Langhaus neu errichtete. Das Untergeschoss des Turmes verweist auf das Mittelalter. Die Kanzel entstand laut Inschrift im Schalldeckel 1669. Aus dieser Zeit stammt auch das hölzerne Taufgestell. Im Jahr 1759 erhielt die Kirche eine Orgel von Sebastian Seitz, einem Schüler des berühmten Orgelbauers Gottfried Silbermann.

Im Mittelgang fällt ein Vortragekreuz am Emporen-Pfeiler auf. Bei Beerdigungen, Konfirmationen und Pfarrereinführungen trägt man es voran, als Zeichen dafür, dass Jesus vorausgeht. Der Weg zur Kirche führt in Mosbach über den Friedhof. Die Nähe der Gräber zur Kirche zeugt vom Glauben an die Auferstehung, dem Kern der christlichen Religion.

Mit der Reformation änderte sich in unserer Kulturgeschichte der Umgang mit den Sterbenden, an Stelle der Beichte und der letzten Ölung trat nun das Krankenabendmahl. Nach der Reformation wandelte sich auch die Einstellung zum Begräbnis, denn man konnte für fromme Handlungen das Seelenheil der Toten nicht mehr positiv beeinflussen. Seit dem 19. Jahrhundert verbreitete sich die Auffassung, der Tod sei eine Trennung auf Zeit und es folge ein Wiedersehen.

Mit der Gründung von Bestattungsinstituten um 1850 verschwanden zahlreiche Rituale um den Tod aus dem privaten Umfeld des Hauses. Feuerbestattungen kamen im 19. Jahrhundert auf und das erste Krematorium baute man 1878 im thüringischen Gotha. Derzeit entwickeln sich viele alternative Bestattungsformen.

Die Besonderheit der kirchlichen Bestattung aber liegt darin, dass sie Raum zur Gottesbegegnung schafft und der Glaube an die Auferstehung und das ewige Leben Trost spendet. Die Aussegnung, das Trauergespräch, der Trauergottesdienst und die Bestattung geben den Hinterbliebenen eine sichere Form, in der Gefühle des Verlustes ihren Ausdruck finden.

Die mittelalterliche Kirche in Mosbach nahm in der Zeit des Dreißigjährigen Krieges großen Schaden, so dass ihr Langhaus gänzlich neu errichtet werden musste. Nur das Untergeschoss des Turmes verweist noch in das Mittelalter. Es öffnet sich zum Langhaus mit einem halbrunden Triumphbogen und bildet den Altarraum. Die Kanzel ist laut einer Inschrift im Schalldeckel von 1669. Aus dieser Zeit stammen auch das hölzerne Taufgestell und die zweigeschossigen Emporen-Einbauten. Im Jahr 1759 erhielt die Kirche eine Orgel vom Silbermannschüler Sebastian Seitz. Sie konnte 2006 rekonstruiert werden. In der schlichten, hellen Kirchenausstattung erreichen die verzierten Ausstattungsstücke eine große Wirkung. Die Kanzel schmücken Säulen und Engelsköpfe. Der Orgelprospekt wird rechts und links von zwei bewegten Engelsköpfen flankiert.

Im Mittelgang fällt ein Vortragekreuz, das am Emporen-Pfeiler lehnt, ins Auge. Am oberen Ende einer langen Stange ist ein Kruzifix befestigt. Es wird bei Beerdigungen, Konfirmationen und Pfarrereinführungen vorangetragen und erinnert daran, dass Jesus in unserem Leben vorangeht. Bei Beerdigungen folgt dem Kreuz der Pfarrer als Verkünder des Wortes, anschließend der Sarg oder die Urne und dann die Trauergemeinde. Der Weg zur Kirche in Mosbach führt wie bei vielen Dorfkirchen über den Friedhof. Der Gang zum Gottesdienst lenkt uns an den Gräbern der Verstorbenen vorbei und erinnert an die eigene Endlichkeit. Die Pflege der Gräber spielt für viele, trotz des gegenwärtigen Wandels in der Bestattungskultur, noch immer eine wichtige Rolle. Der Friedhof ist durchaus auch ein Ort sozialer Kontakte. Über den Ruhestätten der Vorfahren ergibt sich bei der regelmäßigen Grabpflege oft die Möglichkeit zu Gesprächen. Die Nähe der Gräber zur Kirche zeugt vom Glauben an die Auferstehung. Er ist der Kern der christlichen Religion. Doch schon Martin Luther empfahl aus Gründen der Pietät und der Hygiene die Verlegung der Friedhöfe an den Rand der Städte. Dies wurde dann auch in vielen Dörfern übernommen. So stehen Dorfkirchen häufig inmitten einer grünen Wiese, die aber einst der Friedhof war. Jenseits der lebendigen Stadt- und Dorfkerne wurden die Friedhöfe zu Orten der Stille.

Das Sterben und der Tod werden in allen Kulturen von Fragen nach dem Jenseits und von Ritualen begleitet. Mit der Reformation änderte sich in unserer Kulturgeschichte der Umgang mit dem Sterbenden. An Stelle der Beichte und der letzten Ölung trat nun das Krankenabendmahl, das am Bett des Sterbenden gespendet wurde. Nach der Reformation wandelte sich auch die Einstellung zum Begräbnis. Man konnte für die Handlungen am Toten nicht mehr dessen Seelenheil positiv beeinflussen. Seit dem 19. Jahrhundert verbreitete sich die Auffassung, der Tod sei nur eine Trennung auf Zeit und es erfolge ein Wiedersehen in der Ewigkeit.

Einst bahrte man die Toten in ihren Häusern auf. Leichenfrauen wuschen den Verstorbenen und richteten ihn her. Verwandte und Nachbarn nahmen im Haus vom Toten Abschied. Dann wurde der Verstorbene ausgesegnet. Man begleitete ihn in einem Leichenzug zum Friedhof. Ein Vortragekreuz wurde vorangetragen, um zu zeigen, dass der Verstorbene in Jesus Christus heimkehre. Seit 1850 gründeten sich in den Städten Bestattungsinstitute. Heute übernehmen diese überall die Aufgaben um die Beisetzung. Damit verschwanden die zahlreichen Rituale um den Tod aus dem privaten Umfeld des Hauses. Zahlreiche Bestattungen erfolgen mittlerweile als Feuerbestattungen. Diese kamen im 19. Jahrhundert auf und wurden vorerst von Christen abgelehnt. Das erste Krematorium baute man 1878 in Gotha in Thüringen. Heute entscheiden sich viele aus Kostengründen oder um eine aufwendige Pflege des Grabes zu vermeiden für eine Urnenbestattung. Immer mehr Menschen lassen sich deshalb auch anonym bestatten.

Weiterhin entwickeln sich zunehmend alternative Bestattungsformen, wie Seebestattungen oder Urnenbestattungen in einem Friedwald unter einem Baum. Häufig wird der Pfarrer von einem professionellen Trauerredner ersetzt. Die Besonderheit der kirchlichen Bestattung aber liegt darin, dass sie Raum zur Gottesbegegnung schafft. Der Glaube an den dreieinigen Gott, die Auferstehung und das ewige Leben spenden den Trauernden Trost. Die Aussegnung, das Trauergespräch, der Trauergottesdienst und die Bestattung geben den Hinterbliebenen einen sicheren Rahmen, um die Gefühle des Verlustes auszudrücken. Sie helfen beim Abschiednehmen von geliebten Menschen, damit man getröstet weiterleben kann. Das symbolisiert auch das Vortragekreuz, denn nicht der Tod, sondern das Leben geht voran und wir können auf die Erlösung vertrauen.

Gefördert durch den Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums: Hier investiert Europa in die ländlichen Gebiete.