Die Friedenskirche in Kittelsthal

Glockenklang

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Der Name der Kirche erinnert an die Friedens-Sehnsucht der Menschen nach dem Siebenjährigen Krieg. Der Kirchenbau begann 1765 und endete ein Jahr später. Entstanden war eine schlichte, aber elegante Saalkirche. Die Kanzel erhebt sich hinter dem Altar über der Sakristei. Den Schalldeckel bekrönt eine Sonne, Symbol für Jesus Christus. Die Orgel stiftete Großherzogin Sophie von Sachsen-Weimar-Eisenach.

Seit 2014 begleiten drei neue Glocken das Gemeindeleben. Sie entstanden in der Gießerei der Abtei Maria Laach in der Eifel. Sie rufen zum Gottesdienst, künden vom Beten des Vaterunsers, begleiten Taufen, Konfirmationen, Trauungen und Bestattungen. Auf der großen Friedensglocke steht: „Christus ist unser Friede“. Die mittlere Betglocke trägt die Bitte: „Herr, gib uns Frieden“. Die kleine Segensglocke verkündet: „Friede sei mit Euch“. Der Klang der Glocken nach der Läute-Ordnung vereint die Bewohner des Dorfes im gemeinsamen Hören.

Glocken gehören zu den gottesdienstlichen Gegenständen. Seit dem 6. Jahrhundert verbreiteten irische Mönche ausgehend von Nordafrika Glocken in ganz Europa. Erst regulierten sie in Klosterkirchen die Gebetszeiten. Doch bald übernahm man sie auch in anderen Kirchen und errichtete hohe Türme, die das Geläut aufnahmen. Neben sakralen Funktionen erfüllten Glocken weltliche Zwecke, wie das Läuten bei Gefahr und die Taktung der Arbeitszeit. Es bestand der Glaube, das Läuten vertreibe nahende Unwetter. Bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts bestimmte das Läuten der Glocken den Tagesrhythmus des ländlichen Lebens

Der Name der Kittelthaler Kirche erinnert an die Friedens-Sehnsucht der Menschen nach dem Siebenjährigen Krieg. Zur Entstehung der Kirche gibt es ein eigenes Theaterstück, das zur Kirmes 2016 - zum 250jährigen Kirchbaujubiläum - uraufgeführt wurde. Es heißt „Wie Kittelsthal zu seiner Kirche kam“ und erzählt vom Ringen der Kittelsthaler mit den Mosbachern um die Erlaubnis, ein eigenes Gotteshaus errichten zu dürfen. Kittelsthal war Filialdorf von Mosbach. Die Gemeinde musste nach Mosbach laufen, um Gottesdienst zu feiern und ihre Toten hatte sie mühsam zum Mosbacher Friedhof zu bringen. Nach einigem Ringen, gaben die Mosbacher nach. So erzählt es zumindest das Theaterstück. Wie inschriftlich über dem Portal festgehalten ist, wurde der Kirchenbau 1765 begonnen und ein Jahr später vollendet. Entstanden war eine schlichte Saalkirche mit angeschrägten Ecken im Chor, flachbogig überwölbten Fenstern und Pilastern als Wandgliederung. Das Innere ist elegant und schlicht mit einer Empore ausgestattet und in hellen Tönen gehalten. Die Kanzel erhebt sich hinter dem Altar über einem Sakristei-Einbau. Den Schalldeckel bekrönt eine Sonne – Symbol für Jesus Christus. Bei der Orgel handelt es sich um eine Stiftung der Großherzogin Sophie von Sachsen-Weimar-Eisenach. An einem Pfeiler nahe des Altars erhielt sich eine alte Sammelbüchse, die davon erzählt, dass es einst üblich war, den Empfang des Abendmahls mit einer gesonderten Kollekte zu verbinden.

Die Kittelsthaler Gemeinde ist sehr aktiv, sorgt verantwortungsvoll für den Erhalt der Kirche und pflegt eine reiche kirchenmusikalische Tradition. Seit 2014 begleiten drei neue Glocken das Gemeindeleben. Die große Friedensglocke, die mittlere Betglocke und die kleine Segensglocke wurden in der Glockengießerei der Abtei Maria Laach in der Eifel gegossen. Sie rufen zum sonntäglichen Gottesdienst, künden vom Beten des Vaterunsers, begleiten Taufen, Konfirmationen, Trauungen und Bestattungen, läuten den Sonntag und den Feierabend ein. Die große Friedensglocke zieren die Worte: „Christus ist unser Friede“. Die mittlere Betglocke trägt die Bitte: „Herr, gib uns Frieden“. Die kleine Segensglocke verkündet: „Friede sei mit Euch“. Das Erklingen der Glocken nach der sorgfältig durchdachten Läute-Ordnung ist von einer starken Symbolik begleitet. Diese vereint die Gemeinde im gemeinsamen Hören und ruft zu Dank und Gebet auf. Der Klang soll zum Innehalten im Alltag, zur Vorbereitung auf den christlichen Festtag und zur inneren Öffnung für die göttliche Botschaft anregen.

Glocken gehören zu den gottesdienstlichen Gegenständen. Sie haben eine lange Tradition im christlichen Kult. Seit dem 6. Jahrhundert verbreiteten irische Mönche ausgehend von Nordafrika Glocken in Europa. Die Germanischen Sprachen nahmen das irische Wort clocc auf. Der Guss der Glocken, die zuvor genietet waren, setzte sich seit dem 9. Jahrhundert durch. Zunächst fanden sich Glocken nur an Klosterkirchen, um die Gebetszeiten der Mönche zu regulieren. Doch bald übernahm man sie auch in anderen Kirchen und errichtete hohe Türme, die das Geläut aufnehmen konnten. Neben sakralen Funktionen erfüllten Glocken dann auch weltliche Zwecke, wie das Läuten bei Feuer und anderer Gefahr. Sie waren ein wichtiges Mittel der öffentlichen Kommunikation, um Informationen zu verbreiten oder um gemeinsame Abläufe zu koordinieren. Dazu einigte man sich auf verschiedene Glockensignale. Im ländlichen Leben waren Glocken bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts im Tagesrhythmus der Bewohner nicht wegzudenken. Ihr Klang am Mittag gab Anlass, die Arbeit auf den Feldern für ein Gebet und das Mittagsmahl zu unterbrechen und sie riefen zum Feierabend. An dieser langen Tradition halten die Kittelsthaler fest und geben damit ihrem Dorf einen akustischen Halt für das Gemeindeleben.

Gefördert durch den Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums: Hier investiert Europa in die ländlichen Gebiete.