Die Kirche von Hörschel

„Ich will euch erquicken“ – Kirche zum Kraftschöpfen

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Der 35 m hohe Turm der Kirche in Hörschel setzt ein würdiges Zeichen am Beginn und Ende des Rennsteigs. Der Eintretende blickt auf ein Wandbild in der Apsis, das den segnenden Christus zeigt, dem ein Vers aus dem Matthäusevangelium (11, 28) zugeordnet ist. Das passt gut zu der Kirche in einem Dorf, durch das Jahr für Jahr Wanderer und Pilger ziehen. Sie können hier seelische Kraft für ihren Weg schöpfen.

Das über 1000 Jahre alte Dorf hat eine junge Kirche. Sie entstand zwischen 1904 bis 1905 nach dem Entwurf des angesehenen Architekten Theodor Quentin aus Pirna. Die historistische Formensprache des Baukörpers nimmt in der Ausmalung Einflüsse des Jugendstils auf. Quentin erlebte die Vollendung der Kirche nicht, denn er starb 53jährig im benachbarten Neuenhof. An einen Vorgängerbau erinnert der Taufstein von 1622.

Heftige Gefechte im April 1945 zerstörten Dorf und Kirche. Trotz der Not sammelte die Gemeinde ausreichend Geld für die gebotenen Reparaturarbeiten an ihrer Kirche. Auf einem „Glockenfriedhof“ überdauerte die Bronzeglocke von 1680, die nicht im Schmelzofen endete, den Krieg. Das war ein Zeichen der Hoffnung nach düsteren Jahren. Die Lage des Dorfes im Grenzgebiet und der Materialmangel in der DDR erschwerten den Erhalt der Kirche.
Nach der friedlichen Revolution von 1989 nutzte die Gemeinde jede Chance, um Fördermittel und Spenden zu erhalten. Den Abschluss umfangreicher Sanierungsarbeiten bildete 2007 die Rekonstruktion der hohen Turmspitze. Sie ersetzte die provisorische Haube der Nachkriegszeit. Die Kirche ist ein Ausdruck des Verantwortungsgefühls der Gemeinde für ihren Glauben und die lokale Tradition.

Der 35 m hohe Turm der Kirche in Hörschel setzt ein würdiges Zeichen am Beginn des bekannten Fernwanderweges Rennsteig, der hier seinen Anfang nimmt beziehungsweise zum Ende gelangt. Betreten wir die Kirche, wird unser Blick auf ein Wandbild in der halbrunden Apsis gelenkt, das den segnenden Christus zeigt. Der Figur zugeordnet sind die Worte aus dem Matthäus-Evangelium. Im Chorbogen lesen wir: „KOMMET HER ZU MIR ALLE DIE IHR MUEHSELIG UND BELADEN SEID“. Jesu Haupt ist vom zweiten Teil des Verses gerahmt: „ICH WILL EUCH ERQUICKEN“ (Mt. 11,28). Dieses Versprechen passt so hervorragend in eine Kirche, an der Jahr für Jahr viele Wanderer und Pilger vorbeiziehen. Die Harmonie des sakralen Ortes gewährt Raum zum Sammeln und Ausruhen am Beginn oder am Ende einer langen Wanderung. Mit Christus lädt die Kirche dazu ein, nicht nur die müden Glieder auszuruhen, sondern auch dazu, für eine gute Tour zu bitten und seelisch Kraft für den Lebensweg zu schöpfen.

Das Dorf blickt auf eine lange Geschichte zurück. Es wird bereits 932 erstmals urkundlich erwähnt. Seine Kirche aber ist ein jüngerer Bau von 1904/05. Er ist das Werk des zu seiner Zeit viel beschäftigten Architekten Theodor Quentin aus Pirna. Die Kirche ist eng mit der Erinnerung an seinen plötzlichen Tod verbunden, denn er starb im Alter von 53 Jahren während einer Dienstreise im benachbarten Neuenhof. Er erlebte die Vollendung der Kirche nicht mehr. Sie entspricht dem Stilempfinden des Historismus und bindet in der Ausmalung Elemente des Jugendstils ein. Emporeneinbauten, Bänke und Kanzel sind gediegen aus dunklem Holz gearbeitet und die Decke ist zurückhaltend ornamentiert. Aus dem Vorgängerbau stammt noch der Taufstein, eine Stiftung von 1622.

Bei heftigen Gefechten Anfang April 1945 nahm die Kirche, wie der gesamte Ort, großen Schaden. Hörschel gehörte zu den am meisten zerstörten Orten in Thüringen. Obwohl die Bewohner mit dem Aufbau ihrer eigenen Höfe genug gefordert waren, sammelten sie ausreichend Geld, um schon im Herbst 1945 mit der Reparatur der Kirche zu beginnen. Von einem „Glockenfriedhof“ gelangte die Bronzeglocke von 1680 nach Hörschel. Ein Zeichen der Hoffnung, dass ein Neuanfang möglich ist. In den kommenden Jahrzehnten erschwerten die Lage des Dorfes im Grenzgebiet und der Materialmangel in der DDR den Erhalt der Kirche. Mit der friedlichen Revolution von 1989 eröffneten sich endlich Möglichkeiten, die dringend notwendige Sanierung vorzunehmen. Dazu wurden Kontakte geknüpft, Fördergelder beantragt und Spenden gesammelt. Das Gotteshaus ist somit auch ein Ausdruck des Verantwortungsgefühls der Gemeinde für den Glauben und die lokale Tradition. Den krönenden Abschluss der Arbeiten bildete die Rekonstruktion des ursprünglichen Turmes. Bis 2007 musste dieser mit einer provisorischen Haube auskommen. Doch seitdem prägt die hohe Spitze, wie vom Architekten vorgesehen, wieder das Ortsbild.

Gefördert durch den Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums: Hier investiert Europa in die ländlichen Gebiete.