Schwerter zu Pflugscharen
Schwerter zu Pflugscharen
Die Gemeinde Ettenhausens besitzt eine sehr alte Kirche. Chorraum und Langhaus gehen auf die Romanik zurück. Im Jahr 1554 fanden Umbauten statt, wovon die Fenster mit Vierpass im Turmobergeschoss und eine Inschrift zeugen. In einem Eckstein an der Westwand verewigte sich wahrscheinlich ein Bauherr mit dem Namen Spangenberg. 1706 waren nochmals zu Umbauten notwendig, auf die vor allem die Ausstattung zurückgeht. Aus dem frühen 18. Jahrhundert stammt die Kanzel.
Das Umfeld der Kirche verdient einige Beachtung. Vor der Kirche befindet sich ein schöner Opferstock in Form einer Säule aus dem 18. Jahrhundert. Die Mauer enthält den Rest eines Sühnekreuzes von 1558. Ein Gedenkstein für die Opfer der Weltkriege trägt eine moderne Platte mit der Friedensvision des Propheten Jesaja: Den Text ergänzt das Symbol der DDR-Friedensbewegung.
Es entstand 1980 und skizziert das Denkmal des russischen Bildhauers Jewgeni Wutschetitsch, das seit 1959 im Garten der Hauptvertretung der UNO in New York steht. Ein Arbeiter schmiedet ein Schwert zu einer Pflugschar um. Dabei steht das Motto: „Schwerter zu Pflugscharen“. Dieses Emblem wurde 1981 zum Symbol der Friedensdekade. Die Einladung zur Eröffnungsfeier druckte man auf Stoff, da so die Druckgenehmigung umgangen werden konnte.
Viele Jugendliche nutzten sie als Aufnäher an der Kleidung, um dem Wunsch nach Frieden ohne Waffen und gegenseitiges Wettrüsten Ausdruck zu verleihen. Dahinter standen die großen Sorgen um den Frieden in der Zeit des Kalten Krieges und angesichts der zunehmenden Militarisierung der Gesellschaft. Viele gerieten daraufhin mit dem DDR-Staat in Konflikt. Die Friedensvision des Propheten Jesaja hat auch nach dem Ende der DDR nicht an Aktualität verloren.
Ettenhausen an der Nesse hat eine sehr alte Kirche. Sie trägt den Namen der Heiligen Maria Magdalena, die als Begleiterin Jesu in der Bibel erwähnt wird. Sie gilt unter anderem als Heilige der Büßer und Gefangenen und wurde in der vorreformatorischen Heiligenverehrung bei Augenleiden, Unwettern und Ungezieferplagen angerufen. Eine Glocke von 1408 ist ebenfalls der Heiligen geweiht. Der Chorraum im Osten, über dem sich der Turm erhebt, und das Langhaus gehen auf die Romanik zurück. Umbauten gab es 1554, wovon die Fensteröffnung mit Vierpass im Turmobergeschoss zeugt, sowie eine Inschrift im Fenstergewände. In einem Eckstein an der Westwand verewigte sich wahrscheinlich ein Bauherr mit dem Namen Spangenberg. Der massive Turm wird von einer geschweiften Haube mit Laterne bekrönt. 1706 kam es nochmals zu Umbauten, auf die vor allem die Ausstattung zurückgeht. An der Nordseite bieten zweigeschossige Emporen Platz. Auf der eingeschossigen Empore im Westen steht die Orgel mit schönem Prospekt, die momentan leider nicht spielbar ist. Von den Emporenmalereien ist derzeit ein Feld mit der Darstellung des Evangelisten Matthäus, der von einem Engel begleitet das Evangelium verfasst, restauratorisch freigelegt. Es soll Spenden für die Freilegung der anderen Brüstungsgemälde einwerben. Aus dem frühen 18. Jahrhundert stammt die Kanzel, die mit Säulen und Engelköpfen verziert ist. In vier leeren Nischen standen einst Figuren der Evangelisten. Vor der Kirche, am Zugang zu den Emporen, befindet sich ein schön gestalteter steinerner Opferstock in Form einer viereckigen, geschwungenen Säule mit Kartusche aus dem 18. Jahrhundert. Das Umfeld der Kirche verdient einige Beachtung. Umgeben ist sie von einer niedrigen Mauer, in der im Osten der Rest eines Sühnekreuzes vermauert ist, das die Jahreszahl 1558 trägt. Bei der Kirche steht ein Gedenkstein für die Gefallenen der Weltkriege. Der alte Stein wurde durch eine moderne Platte ergänzt. Sie trägt die Friedensvision des Propheten Jesaja: „Da werden sie ihre Schwerter zu Pflugscharen und ihre Speere zu Sicheln machen. Denn kein Volk wird das Schwert gegen das andere erheben, und sie werden hinfort nicht mehr die Kriegskunst lernen. (Jesaja 2,4)“ Über dem Text ist das Symbol der Friedensbewegung der DDR eingraviert. Es entstand 1980 und skizziert ein Denkmal des russischen Bildhauers Jewgeni Wutschetitsch, das 1959 im Garten der Hauptvertretung der UNO in New York aufgestellt wurde. Das Werk zeigt einen Arbeiter, der ein Schwert zu einer Pflugschar umarbeitet. Der Grafik zugeordnet ist der Schriftzug „Schwerter zu Pflugscharen“. Dieses Emblem wurde zum Symbol der Friedensdekade, die 1981 begann. Die Einladung zur Eröffnungsveranstaltung druckte man auf Stoff, da so die Druckgenehmigung umgangen werden konnte. Viele Jugendliche nutzten sie als Aufnäher an der Kleidung, um dem Wunsch nach Frieden ohne Waffen und gegenseitiges Wettrüsten Ausdruck zu verleihen. Dahinter standen die großen Sorgen um den Weltfrieden in der Zeit des Kalten Krieges und angesichts der zunehmenden Militarisierung der Gesellschaft durch Wehrpflicht und die Einführung des Wehrunterrichts in den Schulen. Viele Träger dieses Aufnähers gerieten daraufhin mit dem DDR-Staat in Konflikt. Die Friedensvision des Propheten Jesaja hat auch nach dem Ende der DDR nicht an Aktualität verloren. Die alte Dorfkirche ist nur auf dem ersten Blick ein verträumter Ort. Die Begegnung mit dem neu gestalteten Kriegerdenkmal holt den Besucher zurück in die Realität dieser von Kriegen gequälten Welt. Die Texttafel fordert dazu auf, die Hoffnung auf Frieden dennoch nicht aufzugeben.
Gefördert durch den Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums: Hier investiert Europa in die ländlichen Gebiete.