Die Matthäikirche in Eckardtshausen

Wasser des Lebens

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Die Kirche entstand 1614 anstelle eines Vorgängerbaus. Die Kanzel stammt aus der Erbauungszeit, die Ausstattung mit Emporen erfolgte im Jahr 1879. Das moderne Chorfenster greift die Wassersymbolik auf. Die reinigende und lebensspendende Kraft des Wassers spielt im Sakrament der Taufe eine zentrale Rolle.

Im Taufgestell liegt eine Taufschale aus dem 16. Jahrhundert. Gebrauchsspuren an der Schale erzählen von vielen Taufen, die Gläubige über Jahrhunderte in dieser Kirche feierten. Ein Relief in der Mitte der Messingschale zeigt den Heiligen Christophorus, den Christusknaben tragend. übersetzt bedeutet der Name des Heiligen Christusträger. Martin Luther sah darin eine Allegorie für christliches Leben.

An das dreihundertste Reformationsjubiläum von 1817 erinnert ein aus Kuchenbrettern gefertigtes Wandschild an der Westwand rechts neben dem Haupteingang. Es wurde von ledigen Frauen aus dem Dorf gestiftet, ist ein Beispiel bäuerlicher Heimkunst und erzählt von der Gedenkkultur zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Die Inschrift enthält eine Klage über wirtschaftliche Not.

Die Kirche in Eckardtshausen entstand im Wesentlichen 1614. Von einem Vorgängerbau wird ausgegangen. Das Innere wirkt auf den ersten Blick schlicht, birgt auf den zweiten aber eine Menge zu entdecken. Die Kanzel stammt wohl aus der Erbauungszeit. Die Ausstattung mit Emporen aber erfolgte 1879. An das dreihundertste Reformationsjubiläum von 1817 erinnert ein aus Kuchenbrettern gefertigtes Wandschild an der Westwand der Kirche neben dem Haupteingang. Es wurde von unverheirateten Frauen aus dem Dorf gestiftet. Es ist ein Beispiel bäuerlicher Heimkunst und erzählt von der Gedenkkultur zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Gleichzeitig enthält es einen Hinweis auf die damals schwierige wirtschaftliche Lage der Bevölkerung, die bald wie ein mahnender Vorwurf klingt: „Im Jahre 1817 bei der schreienden Noth der allgemeinen Theuerung Gott zu Ehre.“ An wen richtet sich diese Klage? Vielleicht an den Landesherren? Denn es ist überliefert, dass die Herzöge von Sachsen-Weimar-Eisenach die kleine Dorfkirche zum Gottesdienst besuchten, wenn sie sich in ihrer Sommerresidenz im benachbarten Wilhelmsthal aufhielten.

Der Raumeindruck lebt heute besonders von einem modernen Fenster im Chor. Es wurde von der Partnergemeinde Eckardtshausens gestiftet. Abstrakt bewegte Formensprache greift die Wassersymbolik auf. Wasser mit seiner reinigenden und lebensspendenden Kraft spielt im Sakrament der Taufe eine zentrale Rolle. Martin Luther sieht die Wirkkraft des Taufwassers in der Verbindung zum Wort Gottes. „…aber mit dem Worte Gottes ist’s eine Taufe, das ist ein gnadenreich Wasser des Lebens...“.

Die zentrale Stellung der Taufe im Gemeindeleben wird an der Position des Taufsteins deutlich. Als Träger des geweihten Wassers war er in vorreformatorischer Zeit oft in der Nähe zum Eingang aufgestellt und erinnerte die Eintretenden an das Taufversprechen. Seit der Reformation befindet sich der Taufstein häufig im räumlichen Bezug zum Altar und zur Kanzel. Die Taufe in Eckardtshausen ist aus Holz und trägt eine ältere flache Taufschale aus der Mitte des 16. Jahrhunderts. Auf ihr ist der Heilige Christophorus zu sehen. Im Hintergrund steht die Figur eines Einsiedlers, der dem Heiligen mit einer Fackel den Weg weist.

Luther sah in dem Heiligen, der Christus über den Fluss trägt und dessen Name als Christusträger übersetzt wird, eine Allegorie für das Leben eines Christen. Die Schale ist schon stark abgenutzt und die gotischen Buchstaben, die das Buch umgeben, sind kaum noch zu lesen. Die Gebrauchsspuren erzählen von den vielen Kindern die in der Kirche schon getauft wurden. Ihre Eltern folgten dem Taufaufruf Jesu: „Darum gehet hin und machet zu Jüngern alle Völker: Taufet sie auf den Namen des Vaters, des Sohnes und des heiligen Geistes.“ (Mt. 28, 19)

Diese Worte hat uns der Evangelist Matthäus überliefert, dem die Kirche in Eckardtshausen geweiht ist. Matthäus gilt als Heiliger der Zöllner, Finanzbeamten und Trinker. Warum ihm das Patronat für die Eckardtshäuser Kirche übertragen wurde, ist eine Frage, welche die Forschung zur Ortsgeschichte noch klären muss.

Kirchenöffnung

Kirchenöffnung:

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Herr Norbey03 69 25 – 61487
Frau Malsch03 69 25 – 61788
Frau Schäfer03 69 25 – 61305

 

 

 

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