Die Nicolaikirche in Creuzburg

Das Himmlische Jerusalem

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In der Kirche erhielten sich romanische Bauelemente. Ihre besondere Ausstrahlung verdankt sie den Menschen, die zweimal das stark zerstörte Gotteshaus aufbauten. Arkaden im Chorraum gehören zum romanischen Bau, den Landgraf Hermann I. ab 1215 errichten ließ. Gotische Stilelemente fügten spätere Umbauten hinzu. Im Jahr 1428 erhielt das Gotteshaus den Turm.

Ein Stadtbrand im Jahr 1765 beschädigte die Kirche schwer. Nach der Wiederherstellung zwanzig Jahre später bestimmte vor allem der Stil des Rokoko die Gestaltung. Bei den letzten Gefechten des Zweiten Weltkrieges fielen im April 1945 Stadt und Kirche in Schutt und Asche. Es brauchte wieder über zwanzig Jahre, bis die Gemeinde den Wiederaufbau der Ruine in Angriff nehmen konnte. Von 1967 bis 1981 dauerten die Arbeiten, in deren Folge romanische Bauteile im Chor wieder zur Geltung kamen.

Seit dem Frühchristentum besteht die Idee vom Kirchenbau als Sinnbild des Himmlischen Jerusalems, der idealen Stadt, die Altes Testament und Offenbarung des Johannes nennen. Das Himmlische Jerusalem galt als Ort der Seligen. Arkaden, Säulen, Bögen, Kapitelle und Kuppeln stellten die göttliche Ordnung in der irdischen Sphäre dar und waren gleichzeitig Ausdruck der weltlichen Macht.

Die Nicolaikirche des Landgrafen in Creuzburg überstand als Modell des Himmlischen Jerusalems schwere Prüfungen. Sie ist nicht gänzlich untergegangen, weil es Menschen gibt, die den Glauben an ein Stück vom Reich Gottes auf Erden bewahren.

Die Nicolaikirche in Creuzburg bewundert man nicht nur wegen ihrer romanischen Bauelemente, die für die Region selten sind, sondern auch für ihre Überlebenskraft, die sie den Menschen verdankt, die sich zweimal an den Aufbau des schwer zerstörten Gotteshauses wagten.

Im weiten halbkreisförmigen Chor erhielten sich romanische Arkaden. Sie gehören zum Bau, den Landgraf Hermann I. 1215 begann. Gotische Stilelemente veränderten später den ursprünglichen Raumeindruck. Ein Turm wurde der Kirche erst 1428 hinzugefügt. Nach einem Stadtbrand im Jahre 1765, der auch die Kirche schwer beschädigte, dauerte es zwanzig Jahre bis die Kirche wieder hergestellt war. Nun bestimmten Rokoko und die Formensprache des beginnenden Klassizismus die Gestaltung. Fast verspielt wirkt die Ausstattung Kirche auf den erhaltenen Abbildungen. Doch im April 1945 fiel die Kirche wie ganz Creuzburg bei den letzten Gefechten des Zweiten Weltkrieges in Schutt und Asche. Es dauerte wieder über zwanzig Jahre bis die Gemeinde die Mittel aufbrachte, den Wiederaufbau der Ruine in Angriff zu nehmen. Von 1967 bis 1981 dauerten die Arbeiten. Nun konnte die romanische Formensprache des Chores wieder hervorgehoben werden. Das Langhaus wurde mit einer schlanken Pfeilerkonstruktion modern ergänzt.

Die Kirche beeindruckt trotz der schweren Schäden, die sie durch Feuer und Krieg nahm, durch ihren weiten Raum und die formvollendete Schönheit der romanischen Arkaden. Seit dem Frühchristentum besteht die Vorstellung vom Kirchenbau als Sinnbild des Himmlischen Jerusalems. Schon das Alte Testament berichtet von dem Idealbild einer Stadt. Die Offenbarung des Johannes (Offb. 21. 22) greift diese Schilderung auf und beschreibt das Neue Jerusalem. Das Himmlische Jerusalem galt als Aufenthaltsort der Seligen, der sich am Ende der Welt für alle Erlösten öffnet, wobei dieser entweder zur Erde herabschwebt oder die Auferstandenen zu ihm emporschweben. Die Vorstellung des Himmlischen Jerusalem und des Paradieses verbanden sich miteinander. Arkaden, Säulen, Bögen und Kapitelle symbolisieren die göttliche Ordnung, die sich in der irdischen Sphäre wiederspiegelt. Damit sind Kirchenbauten auch Ausdruck irdischer Macht. Die Nicolaikirche des Landgraften in Creuzburg als Modell des Himmlischen Jerusalem ist über die Jahrhunderte schwer geprüft worden. Doch sie ist nicht gänzlich untergegangen, weil es immer wieder Menschen gab und gibt, die die Hoffnung auf ein Stückchen vom Reich Gottes auf Erden nicht aufgeben wollen.

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