Das Thema dieses Weges ist inspiriert von der Entstehungsgeschichte der Concordia-Kirche in Ruhla. Nach Eintracht sehnte sich die zwischen zwei Herzogtümern zerteilte und verstrittene Gemeinde und errichtete zwei Kirchen. In der Trennung suchte sie ihren Frieden.

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Doch blieb die Grenze nicht ewig bestehen und heute feiern die Christen in Ruhla zusammen in der Concordia-Kirche Gottesdienst. Der Wunsch nach Eintracht hat sich, wenn auch spät, doch noch erfüllt. Von Ruhla erreichen wir bald Thal. Hier prägt der klösterliche Ursprung bis heute das Raumerleben in der Kirche. In Seebach kann der Besucher einen bemerkenswerten, frommen Mann entdecken, der im 18. Jahrhundert als Mediziner Ruhm und Wohlstand erlangte. Er stiftete den Bau der Kirche. Seine Berufung zum Heilen sah er als Gnade Gottes an, die er in den Dienst der Gemeinde stellte. In Kittelsthal begegnen wir einer sehr aktiven Gemeinde, die vor wenigen Jahren keine Kosten und Mühen sparte, um drei neue Glocken anzuschaffen. Der Klang der Glocken vereint die Menschen des Dorfes im gemeinsamen Hören. Mosbachs Kirche liegt inmitten eines Friedhofes. Ein Vortragekreuz, das zentral im Kirchenraum aufbewahrt wird, regt dazu an, über die Gemeinschaft mit den Toten im evangelischen Glauben nachzudenken. Um einen würdigen Umgang mit den Verstorbenen ging es auch den Bewohnern von Wutha, als sie zu Beginn des 20. Jahrhunderts einen eigenen Friedhof mit Kapelle einrichteten, um unabhängig von Kirche und Friedhof in Farnroda Abschied von ihren Angehörigen, Nachbarn und Freunden nehmen zu können. Doch schon bald öffneten sich die Türen der Kapelle auch für Gottesdienste. Die Kapelle dient so nicht nur der Trauerarbeit, sondern auch der Gemeinde zur regelmäßigen Zusammenkunft.

Die Kirchen in Ruhla, Kittelthal, Seebach und Wutha sind Ergebnisse des starken Wunsches der Gemeinden nach eigenen Orten des Glaubens. Lokale Identität und Frömmigkeit verbanden sich hier. Die Kirche vor Ort erleichtert die Religions-Ausübung. Alle Kirchen dieses Weges legen auf ihre eigene Weise Zeugnis von der Suche nach der Gemeinschaft mit Gott und mit den Mitmenschen ab.