Dieser Weg lenkt den Blick auf die Wechselwirkung von Religion und Naturerleben. Die Bibel berichtet von bemerkenswerten Naturphänomenen, in denen sich Gott offenbarte. Natur und Kultur sind im menschlichen Sein untrennbar miteinander verwoben.

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Die Naturwahrnehmung ist durch den Menschen kulturell geprägt. Naturerscheinungen gingen in die christliche Symbolsprache ein. Die Kirchen dieses Weges erzählen lebhaft davon.

Prägend für die Dörfer dieses Weges ist der nahe Hörselberg, um den sich eine reiche Sagenwelt rankt, in der vorchristliche und christliche Motive miteinander verschmelzen. Richard Wagners Tannhäuser zeugt von der Faszination, die der Berg mit seiner vielschichtigen Bedeutung ausübt. Doch nicht nur der durchreisende Komponist ließ sich inspirieren. Die ansässige Dorfbevölkerung band den Berg und die umgebende Landschaft in ihre Alltags- und Festkultur ein. Bis heute findet jährlich ein Gottesdienst unter freiem Himmel am Fuß des Hörselberges statt.

Auf dem Weg kann man der Wechselwirkung von Natur und Glauben, von Gottes Schöpfung und Menschen Werk begegnen. In Farnroda entdecken wir im Altarretabel eine Madonna auf der Mondsichel. In Schönau stellt sich die Gemeinde unter den Schutz des „Guten Hirten“. Das nahe gelegene Deubach ist stolz auf ein kleines Gotteshaus, das den großen Namen des Apostels Petrus trägt, der als Fels gilt, auf dem die christliche Gemeinde gegründet ist. Nach ihm wurde die Peterskirchengemeinde benannt, die Gläubige der Dörfer Schönau, Kahlenberg, Kälberfeld und Deubach vereint. In malerischer Blickbeziehung zum Hörselberg liegt die neoromanische Kirche von Kälberfeld. Ihr Kirchenfenster erzählt von der Verklärung Christi, die sich auf einem Berg inmitten der Natur ereignete. Die Sättelstädter Kirche zeugt von der Schaffenskraft des Menschen, die der Zerstörung des Dreißigjährigen Kriegs nicht das letzte Wort geben wollte und die Kirche mühevoll wiedererrichtete. Reisende können nach dem Kirchenbesuch von hier aus den Berg erklimmen, über den auch der ökumenische Pilgerweg Görlitz - Vacha führt.