Die St.-Trinitatis-Kirche in Madelungen

Singet dem Herrn

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Unter der Herrschaft der Familie Diede zum Fürstenstein wagte sich die Gemeinde an einen spätbarocken Kirchenbau, dessen Kosten sie noch über Jahre beschäftigen sollte. Inschriftlich durch mehrere Chronogramme belegt, erfolgte die Fertigstellung der neuen Kirche im Jahr 1767. Ein lichter, großzügiger Raum bot nun der Gemeinde Platz. Über dem Kanzelaltar thront das Symbol der Dreifaltigkeit, auf die sich auch der Name der Kirche bezieht. Der Taufstein von 1680 stammt aus der Vorgängerkirche. Die Südseite prägt der prächtige Herrschaftsstand. Die Buchstaben FDZF bedeuten Freiherr Diede zum Fürstenstein.

Besonders beliebt in der heutigen Gemeinde ist das Singen. Ein Singkreis gestaltet regelmäßig den Gottesdienst und folgt der Empfehlung Luthers, Gemeindemitglieder sollten unter der Leitung eines Kantors Kantoreien gründen, um den Gottesdienst mit mehrstimmigem Gesang zu erfüllen. Vor der Reformation gestalteten geistliche Chöre die Liturgie. Die Reformatoren führten das Singen von Kirchenliedern durch die Gemeinde in den Hauptgottesdienst ein. Die ersten Kirchenlieder in deutscher Sprache entstanden. Luther selbst schrieb Lieder und gab Gesangbücher mit heraus. Das erste war das in Nürnberg gedruckte „Achtliederbuch“.

Jedes Herrschaftsgebiet nutzte ein eigenes Gesangbuch. Seit dem 18. Jahrhundert setzte sich die Vereinheitlichung der Gesangbücher für den Gottesdienst durch. In der evangelischen Kirche Deutschlands verwendet man das Evangelische Gesangbuch mit 567 Liedern. Es setzt sich aus einem Liedteil, einem Gottesdienstteil und einem Textteil mit der Einführung in die Grundlagen des christlichen Glaubens zusammen. Martin Luther erachtete das Singen kirchlicher Lieder als wichtig für die Aneignung von Glaubensinhalten, ebenso solle das Singen die Freude am Glauben steigern.

Unter der Herrschaft der Familie Diede zum Fürstenstein wagte sich die Gemeinde Madelungen an einen spätbarocken Kirchenbau, dessen Kosten sie noch über Jahre beschäftigen sollte. Das Gotteshaus war großzügig als geistiges Zentrum des Kirchspiels angelegt. Der Vorgängerbau von 1516 hatte bereits unter den Folgen des Dreißigjährigen Krieges sehr gelitten und musste abgerissen werden. Inschriftlich durch mehrere Chronogramme an den Außenmauern belegt, wurde der Kirchenneubau 1767 vollendet. Der Dachreiter folgte 1768. Doch erst 1786 konnten die letzten Schulden bei Handwerkern bezahlt werden. Entstanden war ein lichter Bau mit hohen, schmalen, flach überwölbten Fenstern. Das Portal ist durch Voluten geschmückt. Eine eingeschossige Empore gliedert alle Wände des Innenraumes. Im Osten kragt der Kanzelkorb hervor und wird von einem Baldachin überspannt. Auf dem Baldachin erkennen wir ein Dreieck mit drei Flammen, umgeben von einem Strahlenkranz. Dieses Symbol für den Dreieinigen Gott bezieht sich auf den Namen der Kirche. Der ornamental verzierte Taufstein stammt von 1680 und wurde von der Vorgängerkirche übernommen. Auf der Südseite zieht der prächtig mit Rokoko-Ornamenten verzierte Herrschaftsstand die Blicke auf sich. Die Initialen FDZF oberhalb des Wappens erinnern an Freiherr Diede zum Fürstenstein, den Rittergutsbesitzer in Madelungen zur Bauzeit der Kirche. In der Loge hat sich ein schöner Ofen erhalten, der von den Vorteilen des Lebens der Landadligen erzählt, die der Predigt von einem warmen Platz aus folgen konnten. Die Wand der Loge schmückt ein Ölgemälde aus der Zeit um 1700, das Maria mit dem toten Christus im Arm zeigt. Der letzte Spross der Adelsfamilie, Wilhelm Christoph Diede zu Fürstenstein, hatte als dänischer Staatsminister Karriere gemacht. Er starb 1807 und fand seine letzte Ruhestätte in der Gruft unter dem Altarraum. Im Inneren der Kirche sind drei weitere Grabsteine untergebracht, die an einstige Rittergutsbesitzer und an Christoph und Anna Marie Erdmann erinnern, welche 1773 und 1768 starben. Schwere Wasserschäden schränkten die Nutzung der Kirche Ende der 1980er Jahre sehr ein. Seitdem hat die Gemeinde mit viel Geduld ihr Gotteshaus wieder saniert, so dass ihr Inneres seit dem Ende der 1990er Jahre in festlichem Weiß, Blau und Gold erstrahlt und einen würdigen Raum für Gottesdienste bietet. Besonders liebt die Gemeinde das Singen. So gestaltete der Singkreis regelmäßig den Gottesdienst und kann damit darüber hinwegtrösten, dass die Orgel momentan nicht spielbar ist.

Die Sängerinnen und Sänger folgen dabei den Empfehlungen Martin Luthers, Gemeindemitglieder sollten sich unter der Leitung eines Kantors zu Kantoreien zusammenschließen, um den Gottesdienst mit mehrstimmigem Gesang zu erfüllen. Vor der Reformation war der Gesang eines geistlichen Chores Bestandteil der Liturgie. Daraus entwickelte sich das geistliche Lied. Die Reformatoren führten das Singen von Kirchenliedern durch die Gemeinde in den Hauptgottesdienst ein. Es entstanden die ersten kirchlichen Lieder in deutscher Sprache. Die Gemeinde konnte somit eine eigene Aufgabe im Gottesdienstablauf übernehmen. Volkssprachige Kirchenlieder wurden schon vor Martin Luther in Böhmen gesungen. Martin Luther selbst schrieb Lieder und gab Gesangbücher mit heraus. Das erste war das „Achtliederbuch“. Es wurde 1523 in Nürnberg gedruckt und enthielt Lieder von Martin Luther und Paul Speratus. Jedes Herrschaftsgebiet nutzte zunächst ein eigenes Gesangbuch. Zusätzlich gab es Gesangbücher zur privaten Andacht. Seit dem 18. Jahrhundert setzte sich die Vereinheitlichung der Gesangbücher für den Gottesdienst durch. Im Kirchenraum wurden Tafeln aufgestellt, die die Liednummern anzeigten. Neben dem Gebrauch der Gesangbücher im Gottesdienst ist auch die private Nutzung vorgesehen. In der evangelischen Kirche Deutschlands verwendet man das Evangelische Gesangbuch (EG). Es enthält 567 Lieder für den Gottesdienst und setzt sich aus einem Liedteil, einem Gottesdienstteil und einem Textteil mit der Einführung in die Grundlagen des christlichen Glaubens zusammen. Ergänzend zu den Liedern finden sich zusätzlich Gebete, Psalmen, der kleine Katechismus, Bekenntnisse, Worte zur Einkehr und Illustrationen. Zusätzlich gibt es Regionalteile, für die einzelnen Landeskirchen. Die Lieder folgen dem liturgischen Jahreskalender, werden dem Verlauf der Liturgie innerhalb des Gottesdienstes angepasst, sind als biblische Gesänge ausgezeichnet oder widmen sich unter der Rubrik „Glaube – Liebe – Hoffnung“ dem Tages- und Lebenslauf. Martin Luther erachtete das Singen kirchlicher Lieder als wichtig für die Aneignung von Glaubensinhalten, ebenso solle das Singen die Freude am Glauben steigern. „Singet, dem Herrn ein neues Lied, denn er tut Wunder. Er schafft heil mit seiner Rechten und mit seinem Heiligen Arm“ heißt es im Psalm 98. Gott mit Gesang zu loben, ihn anzubeten und sich seiner zu vergewissern verbindet die Gemeinde miteinander und mit Gott.

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